Eine 37-jährige Erfolgsgeschichte
Große Töne hat Walter Bankhammer schon immer gern gespuckt. 1985, da war Walter gerade mal 17 Jahre alt, gründete er in Niederalm (Gemeinde Anif bei Salzburg), seinem damaligen Wohnort, eine Tanzlmusi – gemeinsam mit Rudi Egner, Fredi Fasching und Sepp Strasser. Den Anstoß zur Niederalmer Houzatmusi (Hochzeitmusik) gab der bekannte Volksmusikant Sepp Kufner, der Walter Bankhammer Tanzlmusi-Noten schenkte. Zwei Jahre später wurde die Besetzung mit Sepp Fagerer, Christian Voggenberger und Franz Göllner erweitert.
Weil Walter Bankhammer schnell merkte, dass es mehr Spaß machte, im Bierzelt als auf Hochzeiten zu spielen, wurde bald eine 12-köpfige Bierzeltmusi daraus, die Niederalmer Musikanten. So eine große Besetzung hatte es seit dem Ende der legendären Linzer Buam nicht mehr in Österreich gegeben. In den 1980er-Jahren waren nur noch Fünf-bis Sieben-Mann-Bands üblich, die sowohl traditionelle Blasmusik als auch moderne Unterhaltungsmusik spielten, Von dem Trompeter und Arrangeur der Linzer Buam, Harald Kolasch, bekam Walter Bankhammer viele Arrangements. Seine ersten muskalischen Sporen bei den Niederalmer Musikanten verdiente sich u. a. Wilfried Brandstötter, heute Tubaspieler bei Mnozil Brass).
Von der Blasmusik zum Show-Act
Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. In den Anfangsjahren verschrieben sich die Niederalmer Musikanten der traditionellen böhmischen und österreichischen Blasmusik. In den 1990er Jahren entwickelten sie sich zu einer Showband mit internationalem Repertoire. Der Trompeter Werner Giermaier prägte ab 1990 den Niederalmer Sound. Martin Kugelstatter aus Aufham, einer der besten Es-Klarinettisten Bayerns, sorgte mit seinem hängenden Saxophon für Furore, die farbige Sängerin Jenny Williams mit ihrer großartigen Stimme. Karl Moik, der Erfinder und langjährige Moderator des Musikantenstadls, bezeichnete die Niederalmer Musikanten bei einem Auftritt 1999 als Österreichs beste Bierzeltkapelle. Auch Georg Ried, der bekannte Blasmusikmoderator vom Bayrischen Rundfunk, sparte nicht mit Lorbeeren. Für ihn waren die Niederalmer Musikanten zur besten Kapelle im deutschsprachigen Raum.
Es folgten Fernsehauftritte im ORF-Fernsehfrühschoppen, im ZDF und in RTL, wo die Niederalmer Musikanten u. a. gemeinsam mit Rednex, den Jacob Sisters, DJ Ötzi, Jürgen Drews, Roberto Blanco Andre Rieu und den Höhnern auftraten. Als Gastmusiker waren der Trompeter Vlado Kumpan und Musiker von Ernst Mosch im Einsatz.
Niederalmer Kirtag
Gelebte Tradition lag Walter Bankhammer schon immer am Herzen. Und deshalb erweckte er den Niederalmer Kirtag, ein traditionelles Volksfest, das in Vergessenheit geraten war, in den 1990er Jahren zu neuem Leben. Jubel, Trubel, Heiterkeit herrschte elf Jahre lang – von 1990 bis 2001 – am Weißen Sonntag, dem 1. Sonntag nach Ostern, auf der Pfarrwiese. Und da zeigten die Niederalmer Musikanten, dass sie nicht nur gute Musik machen können, sondern auch – unterstützt von vielen unermüdlichen freiwilligen Helfern – Feste zu organisieren verstehen. Nach seinem Wohnortswechsel – bedingt durch die Übernahme der Geschäftsführung im Bräustüberl Berchtesgaden – sah sich Walter Bankhammer, sehr zum Leidwesen vieler Besucher allerdings gezwungen, sein Kirtags-Engagement zu beenden.
Die Niederalmer Musikanten sorgten aber nicht nur auf ihrem eigenen Kirtag für überschäumend-gute Stimmung, sondern auch auf vielen großen Volks- und Musikfesten im Land Salzburg, in Oberösterreich und in Bayern, wie beim Gillamoos, in Dingolfing und Deggendorf.
Beim Starkbierfest und auf der Wiesn
So wurde man auch in München auf die talentierten Musiker aus Niederalm aufmerksam. 1994 spielte Walter Bankhammer mit den Niederalmer Musikanten zum ersten Mal beim Starkbierfest auf dem Nockherberg auf und brachte dadurch eine weiß-blaue Bastion zu Fall. Noch nie zuvor hatte es eine nicht-bayrische Musikgruppe geschafft, den Besuchern beim Starkbierfest den Marsch zu blasen.
Drei Jahre später gelang den Niederalmern Musikanten ein weiteres Bravourstück. Sie traten erstmals auf dem Oktoberfest in München, der Wiesn, auf und sind seit dieser Zeit sind die umjubelten Stimmungskanonen im Schützenfestzelt.
Ein weiterer Pflichttermin ist im September der St. Leonharder Kirtag.